Olivenernte in Dalmatien - Olivenöl aus Kroatien & das French Paradoxon

Hauptregionen sind Istrien, die Kvarner Bucht und Dalmatien wo Olivenhaine ein unverzichtbarer Bestandteil der Landschaft sind. Olivenhaine prägen die Landschaft entlang der gesamten Küste von Norddalmatien über Mitteldalmatien bis Süddalmatien und auf allen dalmatinische Inseln.

Unzählige Familien haben seit Generationen Olivenhaine, oft auch abseits ihrer Häuser über schmale Wege nur zu Fuß erreichbar. Die Ernte deckt in Dalmatien den Bedarf an erstklassigem Olivenöl der Familien für den Jahresbedarf.

Kroatisches Olivenöl gehört zu den besten der Welt. Die Produktion in Dalmatien ist weniger kommerziell organisiert aber das Olivenöl ist von außergewöhnlicher Qualität.

Vier Hauptarten von Oliven wachsen in Dalmatien, Oblica, Drobnica, Levantinka, Lastovka und Sitnica. Von allen wird Olivenöl der höchsten Qualität hergestellt. 

Die Pressung der in Handarbeit geenteten Oliven erfolgt heutzutage in kommerziellen Ölmühlen. Die Oliven werden bei der Pressung aber nicht vermischt und jede Familie erhält "IHR" Olivenöl aus den von ihnen geernteten Oliven.

Wenn der Herbst kommt ist zwischen Ende Oktober und Anfang November Zeit für die Olivenernte in Dalmatien. Wenn die Sonne vom Himmel lacht ist der richtige Zeitpunkt für die Olivenernte. Bei Regen kann man keine Oliven ernten! 

Es gibt unterschiedliche Erntemethoden für die Olivenernte. Die klassische und traditionelle Form in Dalmatien ist noch immer per Hand. Die Oliven werden per Hand vom Baum gepflückt oder von den Zweigen der Olivenbäume gestreift.

Die Oliven werden in einer Umhängetasche gesammelt oder die herabgefallenen Früchte auf einer Plane unter dem Baum aufgefangen. Die Umhängetaschen gleichen einer Schürze und erinnern zugleich mit dem Beutel vor dem Bauch an ein Känguru. So hat der Erntehelfer beide Hände frei um die Oliven in den Beutel zu füllen, de sobald voll durch einen Zipferschluss an der Unterseite geöffnet werden kann um die Oliven in einen größeren Transportsack umzufüllen.

Ein Olivenbaum trägt ungefähr 20 Kilogramm Oliven. Daraus lassen sich zwischen zwei und vier Liter Olivenöl gewinnen. Für einen Liter Olivenöl benötigt man fünf bis zehn Kilogramm Oliven.

Die Olivenöl Produktion in Dalmatien ist weniger kommerziell organisiert als in Istrien. Viele Familien besitzen eigene Olivenhaine die den Jahresbedarf an bestem nativem Olivenöl der gesamten Familie für den Privatbedarf decken. Die jährliche Olivenernte ist einer der großen Familienanlässe in Dalmatien, Familienmitglieder und Freunde helfen bei der Ernte. Wie in Dalmatien üblich gelten Anlässe als Feier. Reichlich Speisen und Wein unter den Olivebäumen am Feld sind Belohnung für die Erntehelfer. Mancherorts dürfen auch Gäste an dieser traditionellen Zeremonie aus Arbeit und kulinarischem Vergnügen teilhaben.

Die gesammelten Oliven werden nach der Ernte zu einer Ölmühle gebracht wo jede Familie das aus "ihren Oliven" gewonnene Olivenöl erhält.

In frühren Zeiten wurde das Olivenöl privat gepresst. Heutzutage finden sich Überreste der zahlreichen ehemaligen privaten Mühlen als Denkmal in vielen Orten als Erinnerung an diese jahrhunderte alte Tradition und die Mühlsteine und Steintröge für das Aufsammeln des gepressten Olivenöls sind noch immer in vielen Gärten als Zierde zu finden.

Natives Olivenöl extra und natives Olivenöl darf nicht raffiniert und nicht durch Extraktion mit chemischen Lösemitteln gewonnen werden. In Kroatien wird Olivenöl ausschließlich aus handgepflückten Oliven und traditionelle kalter Erstpressung gewonnen, daher ist es in geringeren Mengen erhältlich als raffiniertes Öl. Dies sagt aber nichts über den Geschmack aus, dieser ist je nach Olivensorten und der Mischung verschiedener Olivensorten ausgeprägt.
Kaltgepresstes Olivenöl ist ungeöffnet circa eineinhalb Jahre haltbar. Olivenöl sollte gut verschlossen, dunkel und kühl gelagert werden. Optimal ist eine Kellertemperatur um die 14 bis 16 Grad. Olivenöl sollte nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn dort flockt es aus. Vor Gebrauch müsste es auf Zimmertemperatur erwärmt werden.

Der Olivenbaum oder in der Bibel Ölbaum genannt ist eine alte Kulturpflanze mit reicher Symbol-Bedeutung und galt in Griechenland der Athena heilig.

Es wird vermutet, dass Weinreben und Olivenbäume hunderte Jahre vor Christi Geburt aus dem antiken Griechenland nach Dalmatien kamen. Heute prägen Olivenhaine weite Teile der Küstenlandschaft und Inseln der kroatischen Küste.

Der Olivenbaum ist eine der symbolträchtigsten Pflanzen der Bibel. Seit Beginn der Menschengeschichte symbolisiert der Ölbaumzweig Frieden und bedeutet neues Leben und Hoffnung. 

In Dalmatien erfährt man von äteren Leuten, dass der Olivenbaum auch ein Symbol für die Auferstehung ist. Selbst nach Waldbränden, wenn kein Baum mehr steht, werden Olivebäume wieder zu neuem Leben erwachen.

Die Forscher hatten festgestellt, dass Franzosen der mediterranen Regionen trotz oder ob Alkohol- und Fettgenusses länger leben als zum Beispiel Deutsche oder Amerikaner. Paradoxon deshalb,  weil trotz des Alkoholgenusses das Trinken von Rotwein offenbar gesund sein müsste. Pierre Ducimetière hat seine Karriere der Epidemiologie und der Erforschung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gewidmet, deren Kenntnis zu großen Fortschritten in diesen Forschungsbereichen geführt hat, insbesondere in Frankreich. Durch die Bestimmung einer Reihe individueller Faktoren hat seine Arbeit wesentliche Fortschritte in der Risikoprävention ermöglicht.

Als Grund für die gesündere Lebensweise in mediterranen Regionen gilt, daß die mediterrane Küche reich an Olivenöl ist. Der regelmäßige Genuss von Olivenöl reduziert nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen und Osteoporose, sondern kann auch dazu beitragen den Blutzuckerspiegel auszugleichen. Grund dafür ist der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und gesunden Antioxidantien. Insbesondere im ersten Frischöl von Oliven sind Phenolverbindungen enthalten. Studien haben ergeben, dass Olivenöl Phenolverbindungen die Lipidzusammensetzung, die Blutplättchen- und Zellfunktion, die mikrobielle Aktivität und die Knochenbildung positiv beeinflussen und oxidative Schäden und Entzündungen reduzieren