15.11.2022 MAG Lifestyle Magazin Special - Orient Express - Buchrezensionen
Agatha Christie, Graham Greene und Hollywood machten ihn zum Mythos. Bis heute beflügelt der "König der Züge" die Sehnsucht nach Abenteuern und romantischen Erlebnissen.
Doch was ist seine Geschichte, welche Vision steckte dahinter ?
Der Mann, der den Orient-Express und über 180 weitere Nachtzugverbindungen durch ganz Europa auf die Gleise stellte, ist Georges Nagelmackers (1845–1905). Das Ringen um seinen Traum entwickelte
sich zu einem dramatischen Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Scheitern und Triumph, erlittenem Spott und großer Verehrung.
Georges Nagelmackers' Lebenswerk ist ein Plädoyer für die hartnäckige Verfolgung einer Vision, das raffinierte Spiel über die Bande und den Glauben an den Umweg, geografisch, politisch und
menschlich.
Visonär des internationalen Reisens auf Schienen,
belgischer Bahnunternehmer und
Gründer der Compagnie Internationale des Wagons-Lit
Georges Nagelmackers hatte Pullmanwagen, Schlafwagen und Salonwagen, in den USA kennengelernt. Seine Vision war es mit noch komfortableren Eisenbahnwaggons Europa über Ländergrenzen und einhergehende technische und bürokratische Hindernisse zu verbinden. Reisende sollten mit einem bis dahin unvorstellberen Komfort in Luxuszügen mit Schlafwagen und Speisewagen von London und Paris über Wien bis Istanbul reisen können.
Georges Nagelmackers hatte nicht nur Visionen, er hatte durch sein Studium und Liebe zur Eisenbahn auch die Gabe die Pläne "seiner" Eisenbahnwaggons von der Technik bis hin zu kleinsten Details
selber zu entwerfen - von den Drehgestelle bis zu den Kissen und der Verköstigung der Passagiere mit in Stationen unterwegs frisch geliferten Lebensmitteln, zubereitet von hervorragenden
Köchen.
Eine weitere bis heute unübertroffene Idee war es in den Schlafwagen einen durchgehenden Korridor zu schaffen, in dem sich Reisende und Schaffner bewegen konnten ohne Mitreisende in den Abteilen
zu stören, die Toiletten und Waschräume im Waggon aufsuchen oder in andere Waggons wie den Speisewagen gelangen konnten. Ein Konzept das bis heute in Schlafwagen Gültigkeit hat.
Reisen sollte nicht länger als Qual in Erinnerung bleiben sondern zu einem unvergesslichen Märchen moutieren. Georges Nagelmackers hat etwas Neues für Europa eingeleitet, ab 1883 Paris mit
Konstantinopel zu verbinden und ein Netzwerk von über 180 europäischen Nachtzugverbindungen aufzubauen.
Der Orient-Express war ein Paradebeispiel für Luxus und Komfort und George Nagelmackers wollte seinem Klientel am Ziel der Reise eine ebenso angemessene Unterkunft anzubieten.
Ab 1891 betrieb Wagons Lits auch Luxushotels um den Reisenden am Ziel ihrer Reise den gleichen Komfort bieten zu können wie in den rollenden Grandhotels. Eines der noch bestehenden großen
Eisenbahnhotels der Gründerzeit ist das Pera Palas in Istanbul.
George Nagelmackers Visionen sind ein unveränderliches Zeichen wie Komfort und Freude am Reisen Zweifler und auch Kritiker im Kreis der eigenen Familie eines Besseren belehren können und damit
zum Erfolg führen.
Der Autor Gerhard Rekel hatte bereits als Jugendlicher den Duft des Bahnhofes geliebt, ein Versprechen auf Ferne, das Fremde und etwas Geheimnisvolles. Eine andere Stadt, ein anderes Land, andere
Menschen und Schienen welche die Welt verbinden.
Bis heute beflügelt der Orient Express die Sehnsucht nach Abenteuer und romantischen Erlebnissen. Georges Nagelmackers hatte es vollbracht, Grenzen zu überwinden, ohne Krieg zu führen.
Es ist die weltweit erste Biographie über den "Grenzüberwinder" Nagelmackers und es trifft sich, dass seine Firma CIWL, die Compagnie Internationale des Wagons-Lits, in diesem Jahr den 150igsten
Geburtstag feiern würde.
Den Leser erwartet eine eine spannende Biografie Georges Nagelmackers sowie die hervorragend recherchierte Geschichte des Orient-Express. Gerhard Rekel hat mit seinem Buch "Monsieur Orient
Express" der Lebensgeschichte des Eisenbahn-Pioniers Georges Nagelmackers ein Denkmal gesetzt und mit zahlreichen zeitgenössischen Illustrationen versehen.
update 05.04.2023
Am 4. April 2023 lud das Weltmuseum am Heldenplatz Interessierte zu einer Lesung des Autors Gerhard J. Rekel aus seinem Buch "Monsieur Orient-Express". Die Lesung wurde ergänzt duch Fotos und
Filmausschnitte zu Gerhard J. Rekels Buch "Wie es George Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden".
Das Forum des Weltmuseums war voller Besucher und im Anschluss an den Vortrag lud das Museum sein Publikum zu einem Umtrunk bei dem über die Vergangenheit und Zukunft von "Monsieur
Orient-Express" eifrig diskutiert wurde. Es ergaben sich viele interessante Gesprächen über Georges Nagelmackers, das Hotel Pera Palace, eines der letzten noch bestehenden großen Eisenbahnhotels,
sowie das Überwinden von Grenzen und die Zukunft des Reisens.
TIPPS & Links
das Leben genießen und Spaß haben
Ein MUST
für Eisenbahnfreunde
und ideales Geschenk
für Liebhaber eleganten Reisens
Bestellung
Verlag Kremayr & Scheriau
Buch oder E-Book, Leseprobe & GRATIS Streifenplakat
www.kremayr-scheriau.at
Tipp - ein weiterer unserer Artikel zu Eisenbahnen in Europa
Das Leben in vollen Zügen geniessen,
Züge der Orient Express & Balkan Routen