18.11.2023 - MAG Lifestyle & Reisemagazin exklusiv - MAG Eisenbahnmagazin
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer Angliederung des Einzugsgebietes der Bahnstrecke um und nach Fiume an Italien. Bis 1936 wurden die Bahnstrecke und der Bahnhof Fiume, dem heutigen Bahnhof Rijeka, mit dem italienischen Bahnstromsystem 3000 V Gleichstrom elektrifiziert.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Halbinsel Istrien durch die Friedensverträge an Jugoslawien. Etwa 117 km mit nach FS Norm 3.000 V Gleichstrom elektrifizierte Bahnstrecken fielen an die
JŽ, so die Strecken von Villa Opicina nach Postojna mit einer Länge von 53 km und 64 km von San Pietro del Carso, Pivka nach Rijeka.
Daher gab es bei den jugoslawischen Eisenbahnen zwei Stromsysteme mit Systemwechselbahnhöfen innerhalb des Landes. In Istrien wurde das 3000 V Gleichstromnetz beibehalten und von Rijeka aus
Richtung Zagreb und in Slowenien ausgebaut. In Zagreb und im restlichen Teil Jugoslawiens setze die JŽ bei der Elektrifizierung auf das 25 kV Wechselstromsystem .
Die Führung der Reise- und Güterzüge oblag ab den 60er Jahren den von Ansaldo in Italien gelieferten JŽ Baureihen 342, einer 4-achsigen E-Lok und der 362, einer 6-achsigen Gelenklomotive. Beide Lokomotiven kamen bis zum Grenzbahnhof und Systemwechselbahnhof Spielfeld-Strass in Österreich zum Einsatz.
Die von Ansaldo und Breda gemeinsam gebaute Lokomotive wurde von der italienischen FS-Klasse E636 abgeleitet und wurde als 362 in das Serienschema bei der JŽ eigereiht. Wie die FS E636 ist die JŽ 362 eine 6-achsige Gelenklokomotive mit einem Motor pro Achse. Die Elektrolokomotiven wurden ursprünglich auf den Bergstrecken von Rijeka eingesetzt. Es wurden in den Jahren 1960 biis 1968 zwei Serien geliefert. Die erste Serie gebaut zwischen 1960 und 1967 umfasste 40 Lokomotiven JŽ 362.001-040. 35 Lokomotiven wurden zwischen 1960 und 1964 sowie 5 weitere bis 1967 in Dienst gestellt. Die zweite Serie JŽ 362.101-110 Baujahr 1968 umfasste 10 Lokomotiven.
Vierzig Elektrolokomotiven der Baureihe 342 wurde 1968–1970 vom italienischen Maschinenhersteller Ansaldo für die Jugoslawische Eisenbahnen JŽ geliefert. Diese Baureihe wurde als als verkleinerte Version der 362 für den Einsatz im slowenischen Eisenbahnnetz konzipiert. Ansaldo war ein italienischer Technologie- und Rüstungskonzern, gegründet 1853, der in den Bereichen Verkehrstechnik, Wehrtechnik, Energietechnik und Stahlindustrie tätig war.
Nach dem Jugoslawienkrieg und der Unabhängigkeit Kroatiens und Sloweniens wurden die Lokomotiven der JŽ Baureihe 362 und 342 auf die Nachfolgebahnen in Kroatien und Slowenien aufgeteilt. Die Baureihe JŽ 362 wurde sowohl von der HŽ als auch der SŽ übernommen, die Baureihe JŽ 342 verblieb zur Gänze bei der SŽ.
Nach der Unabhängigkeit Kroatiens wurden vorerst die mit Gleichstrom elektrifizierten Strecken beibehalten. Anfangs erfogte nur eine Einreihung der JŽ 362 in das HŽ Reihenschema als HŽ 1061 unter Beibehaltung des JŽ Farbschemas, danach eine Umlackierung in das HŽ Farbschema. Einige Gleichstromlokomotiven der HŽ 1061 wurden modernisiert und erhielten ein anderes Aussehen unter Beibehaltung der Reihennummer.
Nach der Unabhängigkeit Kroatiens wurden vorerst die mit Gleichstrom elektrifizierten Strecken beibehalten. Anfangs erfogte nur eine Einreihung der JŽ 362 in das HŽ Reihenschema als HŽ 1061
unter Beibehaltung des JŽ Farbschemas, danach eine Umlackierung in das HŽ Farbschema.
Einige Gleichstromlokomotiven der HŽ 1061 wurden modernisiert und erhielten ein anderes Aussehen unter Beibehaltung der Reihennummer.
Seit 2012 gibt es auf elektrifizierten Strecken in Kroatien einheitlich nur mehr 25 kV und 50 Hz Bahnstrom und die Baureihe HŽ 1061 gehört der Vergangenheit an. Einige Lokomotiven wurden verkauft und zwei 1061er stehen abgestellt vor dem Ringlokschuppen des ehemaligen Heizhauses vom Bahnhof Rijeka.
Nach dem Jugoslawienkrieg und der Unabhängigkeit Sloweniens wurde von der SŽ das 3000 V Gleichstromnetz beibehalten.
Die Lokomotiven der Baureihe JŽ/SŽ 361 behielten in Slowenien bis zur Ausmusterung 2009 die JŽ Lackierung. Einige Lokomotiven wurden verkauft, andere verschrottet und eine vom Slowenischen Eisenbahnmuseum erworben
Die slowenischen Lokomotiven SŽ 342 wurden ab 2007 dem neuen SŽ Farbschema angepasst und erhielten einen orangeroten Anstrich. Seit den 2.000er Jahren wurde die Baureihe ausgemustert und einige Lokomotiven aufgrund der identischen Fahrspannung 3.000 V Gleichstrom an italienische Bahngesellschaften verkauft.
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TIPPS & Links
Bildband
Die Jugoslawischen Eisenbahnen,
Elektro-, Diesel- & Dampftraktion in den 80er Jahren
mit Fotoraritäten
wie der JŽ 341-001 von Alsthom in Rijeka und der JŽ 734.001 ex. DB in Zagreb
sowie Bildern von ÖBB Liegewagen und ehemaligen ÖBB Spantenwagen bei den JŽ.
Bildband zu den Jugoslawischen Eisenbahnen auf der Normalspur in den 1980er Jahren
mit Bildern aus einer Zeit in der Fotografieren bei Strafe verboten war