26.10.2019 - MAG Lifestyle Magazin exclusiv - Reisemagazin: Deutschland special
Inspiriert von Wilhelm Hauffs Roman Lichtenstein ließ der Urgroßvater der jetzigen Schlossherren, der herzoglichen Familie von Urach , Wilhelm Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach, die
Schlossanlage auf den Grundmauern einer alten Ritterburg erbauen.
Mit viel Liebe zum Detail lässt das Schloss Lichtenstein das auch als „Märchenschloss Württembergs“ bezeichnet wird mit seinem Baustil die Romantik weiterleben und versteht sich als eine
Huldigung an das Mittelalter.
Das auf steilem Felsen in 817 m Höhe errichtete über dem Ort Honau in der Gemeinde Lichtenstein gelegene Schloss bietet dem Besucher einen herrlichen Ausblick ins Echaztal und über die
Schwäbische Alb.
In einer etwa 30 minütigen Führung kann der Besucher im Erdgeschoss die Waffenhalle mit mittelalterlichen Rüstungen und Waffen, die Schlosskapelle mit wertvollen Glasmalereien aus dem 15. und 16.
Jahrhundert sowie die behagliche Trinkstube mit reichhaltiger Vertäfelung, Wandmalereien mit Jagdszenen und vielen Sinn- und Trinksprüchen besichtigen.
Im 1. Obergeschoss befindet sich das reichbemalte Königszimmer. Es ist nach den Plänen des Architekten Heideloff als Ahnensaal ausgestattet worden.
Das Wappenzimmer beherbergt Bilder alter Meister der Ulmer-Messkircher und anderer Schulen. Das Erkerzimmer besticht mit mittelalterlichen Möbeln, darunter ein schön geschnitztes Nähtischchen.
Von hier aus betritt man den größten, wie auch schönsten Raum, den Rittersaal. Die Wände mit Holz getäfelt, Decke und Fensterleibungen sind ungemein reich und wirkungsvoll ausgemalt.
Einige Bilder des berühmten Portraitmalers Stirnbrand, darunter das lebensgroße Bild des Erbauers schmücken die Wände.
Im Treppenhaus des Schlosses kann man den berühmten "Schützen vom Lichtenstein" bewundern.
Die Renaissancebüsten aus Sandstein im Treppenhaus und an den Gebäuden im Schlosshof stammen aus dem ehemaligen Lusthaus in Stuttgart.
Im 2. und 3. Obergeschoss des Schlosses befinden sich die Privatgemächer des Grafen Wilhelm von Württemberg. Diese wurden 1997 - 1999 baulich wieder instandgesetzt und restauriert. Sie können
jedoch nur im Rahmen einer Sonderführung, mit maximal 8 Personen und auf vorherige Anmeldung besichtigt werden.
Das Schloss Lichtenstein befindet sich heute noch im Privatbesitz der herzoglichen Familie von Urach und war 2009 ein Drehort des Märchenfilms Dornröschen.
In der Verfilmung des bekannten Märchens der Brüder Grimm stellte Lichtenstein das verzauberte, von einer Dornenhecke überwucherte Schloss dar.
Die im Jahr 2013 neu konzipierte und völlig neu gestaltete Ausstellung zeigt Werke des mit 24 Jahren früh verstorbenen erfolgreichen Schriftstellers Wilhelm Hauff.
Neben seinem populärsten Roman "Der Lichtenstein", der als Vorlage für das weit bekannte Schloss Lichtenstein diente und zahlreichen Novellen wurde Hauff vor allem als Märchenerzähler berühmt. In
seinem nur kurzen Leben schrieb er so bekannte Märchen wie "Zwerg Nase", "Kalif der Storch", "Der kleine Muck" und "Das kalte Herz".
Als glänzender Virtuose des Wortes und talentierter Erzähler gehört Wilhelm Hauff noch heute zu den ganz großen Persönlichkeiten der deutschen Literatur.
Dieses kleine, aber feine Museum ist mit seinen zahlreichen Angeboten für jedermann eine Entdeckungsreise wert.
TIPP's für eine Reise - Schloss Lichtenstein
TIPP Wilhelm Hauff & seine Märchen