06.08.2020 - LMG Management
Die Gründung des Spielcasinos in Monte-Carlo 1863 gilt als der Grundstein für den Erfolg Monacos als mondänes Reiseziel für Glücksjäger und Luxusurlauber.
Ab sofort sind nun auch wieder geführte Besichtigungen durch den legendären Prachtbau der Belle Époque möglich.
In ihrer über 100-jährigen Geschichte war die Spielbank von Monte-Carlo nur zwei Mal geschlossen: von September bis Dezember 1870 aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges und von März bis Juni
2020 aufgrund des durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Lockdowns. Grund genug, sich das wohl berühmtesten Spielcasinos der Welt, das seit jeher den Mythos Monacos ausmacht, einmal etwas
genauer anzusehen.
Als Monaco 1861 die beiden Städte Menton und Roquebrune an Frankreich verlor und damit 80 Prozent seines Territoriums und landwirtschaftlich genutzte Fläche einbüßte, musste schnell eine neue
Einnahmequelle gefunden werden.
Die Idee von Fürst Charles III: Eine Spielbank sollte die Wirtschaft des Fürstentums ankurbeln und der Staatskasse sichere Einnahmen bescheren. Zur Unterstützung berief Charles III den Financier
François Blanc nach Monaco, der die neugegründete Gesellschaft „Société des Bains de Mer“ leiten sollte. Blanc hatte bereits die Spielbank in Bad Homburg zum Erfolg geführt und galt somit als
Experte in Sachen Glücksspiel.
Bereits kurze Zeit später gesellte sich zum Casino ein weiterer Prachtbau – das renommierte Hôtel de Paris.
Das Besondere: Das Hotel verfügte über Ensuite-Bäder, also Bäder direkt in den Suiten der Gäste, – ein absolutes Novum zu dieser Zeit und Symbol für den ultimativen Luxus.
1866 benannte Charles III das vorher brach liegende Land um das Casino und das Hotel nach ihm selbst „Monte-Carlo“ – der Hügel des Karls. Die Rechnung des Regenten ging auf: Spielcasino und Hotel
zogen wohlhabende Geschäftsleute und Adelige aus ganz Europa nach Monte-Carlo, die den Winter über im Fürstentum verweilten.
Zu den illustren Gästen gehörten unter anderem der Prinz von Wales und spätere britische König Edward VII, Alexandre Dumas und Baron Haussmann. Drei Jahre nach der Eröffnung des Casinos zählte Monaco bereits 170.000 Touristen.
Das prachtvolle Casinogebäude ist ein wahres Meisterwerk der Belle Époque. Während bereits die reich verzierte Fassade beeindruckt, sorgt das mit Marmor und Gold geschmückte und mit 28 ionischen
Onyx-Kolonnen umrahmte Atrium für absolute Wow-Momente.
Weiter im Inneren finden sich dann die aneinandergereihten „Salles de Jeux“, die mit bunten Fenstern, reich verziertem Mobiliar, Skulpturen und allegorischen Malereien bestückt sind. Glanzstück
ist aber ohne Zweifel die Salle Garnier, der von Charles Garnier gestaltete Opernsaal in einem Erweiterungsbau des Casinos.
Dieser ist vollständig in den Farben Rot und Gold gehalten, mit Skulpturen gesäumt und eine Replik en miniature der 1860 bis 1875 von Garnier erbauten Opéra Garnier in Paris.
Die Bühne ist seit über einem Jahrhundert der Rahmen für internationale lyrische Kreationen, glanzvolle Konzerte und außergewöhnliche Ballettaufführungen.
Spieler können in einem der Salons ihr Glück auf die Probe stellen.
Angeboten werden europäische Glücksspiele wie Englisches Roulette, Trente et Quarante (ein Glücksspiel mit sechs Kartendecks französischer Spielkarten), „Chemin de fer“, „Banque à deux tableaux“
und natürlich das europäische Roulette. Dazu kommen amerikanische Spiele wie „Punto-banco“, „Craps“, „Black Jack“ und nicht zuletzt das amerikanische Roulette sowie Poker.
Schließlich gibt es auch hier Spielautomaten – einige zählen zu den schönsten, die man in einem Spielcasino finden kann.
Einer der ersten, dem nachgesagt wird, die Spielbank von Monte-Carlo geknackt zu haben, ist übrigens der britische Ingenieur Joseph Jagger. Er fand heraus, dass eines von sechs Rouletterädern nicht richtig geeicht war und sich dadurch statistisch signifikante Abweichungen ergaben: Das Rouletterad begünstigte neun von 37 Zahlen. Durch diese Erkenntnis gewann Jagger an nur drei Tagen 60.000 Pfund – eine Summe, die sich heute auf etwa drei Millionen Pfund (3,32 Million EUR) beziffern ließe.
Besucher, die mehr über die reiche Historie des weltberühmten Casinos von Monte-Carlo erfahren möchten, können sich einer der täglichen Besichtigungstouren anschließen. Diese sind von 10:00 bis
12:30 Uhr möglich.
Ab 14:00 ist das Casino für Glücksspieler geöffnet.
Gäste sollten den Dresscode beachten: Es wird dem Anlass entsprechende Kleidung verlangt. Für Männer bedeutet dies, dass in den Spielsalons ein Jackett empfohlen ist.
Um die Sicherheit sowohl von Einheimischen, als auch von Urlaubsgästen zu gewährleisten, hat die monegassische Regierung umfangreiche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz eingeleitet. Dazu zählt unter anderem das „Monaco Safe“-Label, das die Einhaltung von Maßnahmen in Casinos, Restaurants, Hotels, Geschäften, Konferenz- und Tagungszentren sowie in öffentlichen Einrichtungen und im Nahverkehr garantiert. Welche Maßnahmen genau umgesetzt wurden zeigt das Video „Monaco Safe“, das auf dem YouTube-Kanal von VisitMonaco abrufbar ist.