30.11.2021 - MAG Lifestyle Magazin exclusiv - Bosnien und Hercegowina Special - Reportage vom November 2021
Bosnien - Herzegowina ist ein südosteuropäisches Land auf dem Balkan. Die Landschaft ist von Dörfern, Flüssen und Seen sowie dem zerklüfteten Dinarischen Gebirge geprägt. Bereits bei der Anreise
von Kroatien durch das Tal der Neretva kommend fällt dem Besucher auf, dass unzählige Restaurants und Gaststätten zum Leben gehören.
Keine Fastfood Ketten sondern Slow Food, man geniesst Fleisch und Fisch vom Grill und man krönt das Essen mit einer süssen Nachspeise sowie einem liebevoll zubereiteten Turska i Bosanska Kafa,
nicht aus dem Pappbecher sondern einen Mokka in der traditionellen Džezva serviert und aus kleinen Tassen genossen.
Sarajevo die Hauptstadt des seit 1992 unabhängigen Bosnien-Herzegowina galt seit jeher als Brennpunkt der Geschichte am Balkan, Europas und der Weltgesschichte. Heute ist Sarajevo eine Stadt der Kontraste. Eine Hotelruine aus dem letzten Krieg auf europäischen Boden neben einem hypermodernen Wolkenkratzer und Glaspalast - Hotel, benachbarte Modegeschäfte welche Miniröcke und solche die Hijab und Abaya zum Verkauf anbieten. Sarajewo, eine Stadt die wie das Land, das kulturelle und historische Highlites, genauso wie Naturschönheiten, neben Relikten des letzten Krieges dem Besucher präsentiert. Eine Stadt die trotz ethnischer Probleme voll von Leben ist und den Gast mit unzähligen Restaurants, Bistros und Cafes erwartet.
Das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914,
bei dem Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand ermordete,
die Olympischen Winterspiele 1984 und
der Bosnienkrieg 1992 bis 1995.
Heute liegt die Stadt Sarajevo auf beiden Seiten der innerbosnischen Entitätengrenze zwischen der Föderation Bosnien und Herzegowina und der Republika Srpska. In der Föderation ist der Kanton Sarajevo in vier Stadtgemeinden unterteilt, Stari Grad (Altstadt), Centar (Zentrum), Novi Grad (Neustadt) und Novo Sarajevo (Neu-Sarajevo). Der zur Republika Srpska gehörige Teil Sarajevos wird als Istočno Sarajevo (Ost-Sarajevo) bezeichnet. Diese Grenzen sind auch an Ortsschildern innerhalb der Stadt erkennbar.
In der Hauptstadt Sarajevo befindet sich der gut erhaltene historische Stadtkern Baščaršija mit dem aus osmanischer Zeit stammenden Bazar und der Lateinerbrücke über die Miljacka.
Die Brücke erlangte Berühmtheit duch das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sofia am 28. Juni 1914 am Nordende der Brücke das als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. Franz
Ferdinand war nicht nur ein Kriegsgegner, er plante auch Reformen und mehr Rechte für Minderheiten. Für die Habsburger war Princip ein Terrorist, das kommunistische Jugoslawien
deutete ihn zum Freiheitskämpfer um. Das 1917 zu Ehren Franz Ferdinands und seiner Frau errichtete Denkmal an einem Brückenkopf wurde nach dem 1. Weltkrieg abgerissen und wird heute wieder
durch eine Glastafel symbolisiert. Am Platz des Attentats befindet sich eine Gedenktafel sowie ein kleines Museum. Die Architektur vieler Gebäude spiegeln die Zugehörigkeit Bosniens zur
österreichisch-ungarischen Monarchie wieder. Im Hotel Europa, erbaut 1882 im Zentrum der Altstad spiegelt das Wiener Kaffeehaus die gemeinsame Geschichte wieder.
Die Festung Vraca liegt im gleichnamigen Gedenkpark an den Hängen des Berges Trebević nur 5 km von der Altstadt Sarajewos entfernt.
Sarajewo, die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina lag an einer strategisch wichtigen Position in Bosnien und Herzegowina. Bereits zur Zeit der osmanischen Herrschaft wurde die Stadt befestigt
und zu einem militärischen Zentrum ausgebaut. Mit dem Beginn der Habsburgerherrschaft stieg die Bedeutung des Ortes, die den Bau der „Festung Sarajewo“ zur Folge hatte. Vraca bildete das
südwestliche Hauptwerk im Verteidigungsgürtel von Sarajevo und wurde in den Jahren 1897-1898 im Rahmen der österreichisch-ungarischen Befestigungsanlagen um die Stadt Sarajevo erbaut.
Im 2. Weltkrieg befand sich im Park Vraca eine Hinrichtungsstätte. Während der jugoslawischen Ära wurde auf der 78.000 m² Parkanlage eine Gedenkstätte für Opfer des 2. Weltkrieges errichtet. Diese besteht aus mehreren Gedenkelementen, einem Pyramidenbrunnen mit einer ewigen Flamme, einer Bronzeskulptur zu Ehren der Opfer, dem Josip-Tito-Denkmal, einer Granitwürfelskulptur, Wände mit eingravierten Namen der Kämpfer und Kriegsopfer der Stadt sowie ein Museum in der alten österreichisch-ungarischen Festung Vraca. Im Bosnienkrieg diente die Festung aufgrund ihrer hohen Position und hervorragenden Sicht nochmals als taktische Position für Artillerie und Scharfschützen.
Es wurde wiederholt von übernatürlichen Erlebnissen in der Festung berichtet, von Stimmen die nicht zu erklären sind. Wen wundert das, wenn die alten Mauern reden könnten!
Die Festung ist heute nur mehr von aussen zu besichtigen, das Museum wurde teils geräumt und auch geplündert. Der Grünraum dient als Naherholungsraum für die Bewohner von Sarajewo, um an der
frischen Luft spazieren zu gehen und bei Schönwetter die atemberaubende Aussicht auf die Stadt zu genießen.
Der Tunnel wurde 1993 während des Krieges von Sarajevo gebaut und steht heute als eine der Gedenkstätten des Bosnienkrieges. Ein Teil des Tunnels mit Schienen für kleine Transportwagen ist zu
besichtigen sowie ergänzt duch eine Ausstellung am Freigelände, ein Souvenirshop und einen Filmvorführsaal.
Weitere Bilder in unserem Special zum Tunnelmuseum.
Vučko, das Wölfchen, war 1984 das Maskottchen der Olympischen Winterspiele in Sarajevo und ist auch heute noch ein beliebtes Souvenir für Besucher von Sarajevo.
1984 fanden in Sarajevo die Olympischen Winterspiele statt, wenige Jahre später brach der Bosnienkrieg aus und die Ruinen der olympischen Sportanlagen stehen heute wie ein Mahnmal über der
Stadt.
Die Bewohner von Sarajewo zieht es in der Freizeit in diese, die Stadt umgebenden Hügel und Berge welche auch die "Güne Lunge" genannt werden, da durch die Tallage speziell im Herbst dichte
Nebel und Luftverschmutzung Sarajewo beeinträchtigen. Am besten wird dies durch den bosnischen Witz charakterisiert, der Nebel ist so dicht, dass sogar die Tauben zu Fuss gehen!
Weitere Bilder in unserem Special Olympia Ruinen in Sarajevo.
Entsprechend dem Motto unseres Magazins "only positive news are good news" möchten wir zu diesem furchtbaren Bürgerkrieg nur eine berührende Geschichte der Menschlichkeit bringen.
In einer kurzen Kampfpause rief ein bosniakischer Soldat aus dem Schützengraben zu seinen serbischen Gegnern "Kollege, hast Du Zigaretten?". Ein Soldat der anderen Seite antwortete mit "JA" und
feuerte ein Päckchen Zigaretten mit einer gesicherten Granate über die Kampflinie zu seinem gegnerischen Kameraden. Dieser revanchierte sich dankbar und schickte die Granate, gesichert und mit 20
Mark versehen, zu seinem Kameraden zurück. Diese Geschichte entspricht einer tatsächlichen Begebenheit und die Namen der Soldaten sind unserer Redaktion bekannt.
Das NATO Headquarter und EUFOR Camp Butimir befindet sich nahe des internationalen Flughafens von Sarajevo am Gelände des ehemaligen jugoslawischen Militärflugplatzes mit zahlreichen Bunkern für die Kampfflugzeuge der ehemaligen Jugoslawischen Volksarmee. Butmir beherbergt in dieser Region einen wichtigen NATO-Stützpunkt. Seit Dezember 2004 stehen unter anderen österreichische Soldaten in Bosnien und Herzegowina unter dem Kommando EUFOR/ALTHEA der Europäischen Union. Gemeinsam mit ihren Kameraden aus vielen anderen Nationen unterstützen sie die Einhaltung des Dayton-Abkommens. Im Camp Butmir sind auch Hubschrauber des Bundesheeres stationiert.
Auf die Frage was ist eine "Happy Machine" gibt es in Sarajewo nur eine Antwort, die Destillieranlage mit der in vielen Häusern der Vorstadt köstliche Brände aus Zwetscken, Birnen, und
Äpfeln rein biologisch gebrannt werden.
Šljivovica ist der wohl bekannteste Schnaps aus Bosnien und Herzegowina. Man sollte aber keineswegs versäumen die anderen Obstbrände zu verkosten. Gastfreundschaft und die "Happy Machine", ein
unvergessliches Erlebnis an das materielle und immaterielles Kulturerbe dieses Landes.
Die besten Ćevapčići gibt es in der Altstadt von Sarajewo in zahlreichen Cevabdzinca und werden mit ofenfrischem Brot und frischen Zwiebeln serviert. Die Zubereitung von Ćevapi gilt als Geheimnis des jeweiligen Küchenchefs aber so viel sei verraten, die Cevapcici werden aus Jungrind zubereitet, also einem Fleisch von Kühen im Alter zwischen Kalbfleisch und Rindfleisch.
Die 4 Zimmer der Frau Safija gilt als eine der schönsten Liebesgeschichten in Sarajewo aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zur dieser Zeit lebte in der Nähe des Viertels Frenkluk die einzige Tochter des wohlhabenden Ahmed-Bey Magbulija. Safia war für ihre Schönheit bekannt und verliebte sich in den österreichischen Baron Johan Von Herberstein. Diese legendäre und tabuisierte Liebesbeziehung zwischen einer muslimischen Frau und einem christlichen Mann während des Übergangs- Sarajevos von der osmanischen zur österreichisch-ungarischen Herrschaft Anfang des 20. Jahrhunderts steht heute als Denkmal zu Liebe, Schönheit und Stärke. Safia galt zu Ihrer Zeit als Trendsetterin der gehobenen Gesellschaft da sie Mode und Umgangsformen der Wiener Gesellschaft in Sarajewo populär machte. Das im Jahr 1910 von Baron Johan von Herberstein für seine geliebte Safija, die Liebe seines Lebens, erbaute Haus ist heute ein bosnisch-europäisches Restaurant im hügeligen und trendigen Viertel Bjelave. Das Restaurant beeindruckt nicht nur durch hervorragende Küche, ausgezeichnetes Service und Ambiente, auch durch seine Geschichte welche dem interressierten Gast von der Guest Relation Managerin Melissa gerne erzählt wird.
Wo Gourmets und Liebhaber mediterraner Leckerbissen
Steinbohrer - Dattelmuscheln - Prstaci
legal genießen dürfen.
Restaurant Tipps in Sarajewo - Bosnien und Hercegowina
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Prstaci
Wir möchten uns bei unserem Verbindungsmann und Dolmetsch in Sarajewo, Professor für Geschichte, einst Museumskurator, Dolmetsch für NATO und militärische Spezialeinheiten wie den NAVY Seals und dem britischen SAS sowie Journalisten namhafter ausländischer Zeitungen bedanken. Vom militärischen Briefing im Divisionskommandantenniveau des letzten Krieges bis zu vielen historisch interessanten Begebenheiten von der Monarchie bis zur Jetztzeit, eine Unmenge an Informationen die in einem Artikel nur auszugsweise wiedegegeben werden können. Interessenten an Geschichte und Kultur dieser eindrucksvollen Stadt leiten wir gerne die Kontaktdaten von Prof. Milorad Batinic auf Anfrage weiter.