21.10.2022
Schattenhafte Gestalten in verlassenen Gefängniszellen, Geistererzählungen auf alten Friedhöfen, schaurige Schlachtfelder und unerklärbare Geräusche in historischen Häusern – in Tennessee kommen Gruselfreunde an zahlreichen geschichtsträchtigen Spukorten auf ihre Kosten.
So verbringen Abenteurer mit einer echten Geisterjägerin die Nacht in Tennessees ehemaligem Hochsicherheitsgefängnis. Auf der Suche nach paranormalen Ereignissen lassen sich Hotelgäste des Read House Hotels auf einen Gruselaufenthalt im spukenden Hotelzimmer 311 ein und Spirituelle begeben sich im historischen Mabry-Hazen-Haus auf die Spuren mystischer Rituale des 19. Jahrhunderts. Ob auf Zeitreise zum Schlachtfeld in die Bürgerkriegszeit oder zwischen den Grabsteinen in Tennessees ältester Stadt Jonesborough erfahren Interessierte Wissenswertes über die Geschichte, Menschen und Schicksale des Staates und tauchen dabei in eine gruselige Welt voller Gespenstergeschichten ein.
Im idyllischen Chattanooga am Ufer des Tennessee Rivers gelegen, erleben Geisterfans eine besondere Nacht im Zimmer 311 des historischen Read House Hotels. Das im Stil der 20-iger Jahre eingerichtete Haus lockt Gäste nicht nur wegen der beeindruckenden 200-jährigen Geschichte, sondern auch aufgrund der angeblichen paranormalen Aktivitäten. In Zimmer 311 soll im Jahr 1927 Annalisa Netherly von einem eifersüchtigen Liebhaber ermordet worden sein, weshalb der Raum seither von ihrem ruhelosen Geist heimgesucht wird. So berichteten Gäste von unerklärlichen Geräuschen, flackernden Lichtern und schattenhaften Gestalten. Ob die Berichte durch Einbildungen oder Tatsachen entstanden sind, lässt sich wohl nur durch einen Aufenthalt erfahren.
Im Jahre 1894 wurde der Shiloh National Military Park gegründet, um den Schauplatz der ersten großen Schlacht des Bürgerkriegs von April 1862 zu bewahren. Seither gilt das Gelände als eines der am besten erhaltenen Schlachtfelder der Nation. Rund 24.000 amerikanische Soldaten verloren in den blutigen Kämpfen ihr Leben – mehr als in allen vorherigen Kriegen der USA zusammen. Jene ungeheuerliche Atmosphäre umgibt diesen Ort des Krieges bis heute und scheint zum Greifen nah. Interessierte erwandern das Gelände auf eigene Faust oder befahren die 20 Stopps des Schlachtfeldes mit Hilfe einer Karte und lassen die ergreifende Szenerie auf sich wirken.
Das Brushy Mountain State Gefängnis ist Tennessees erstes Hochsicherheitsgefängnis. Die als „End of the Line“ bekannte Einrichtung hielt seit der Gründung im Jahr 1896 bis 2009 die gewalttätigsten Insassen des Staates gefangen. Wer dort durch die Tore ging, kam für gewöhnlich nie mehr heraus – und das selbst über den Tod hinaus. So führt Jaime Brock, leitende Ermittlerin für paranormale Aktivitäten, bereits seit 20 Jahren ihre Forschungen im Gefängnis durch. Besucher verbringen einen Tag oder eine ganze Nacht mit Jaime und wahlweise auch auf eigene Faust zwischen Zellen und Gefängnisfluren auf der investigativen Suche nach unerklärlichen Geräuschen, Erscheinungen oder körperlosen Stimmen.
Jonesborough wurde im Jahr 1779 als erste Stadt Tennessees gegründet. Bevor William Bean 1769 als erster weißer Siedler eine Hütte am Watauga River im Nordosten Tennessees erbaute und sich
weitere Siedler niederließen, lebten die Ureinwohner Amerikas in der Region.
Bis heute umgibt die gut erhaltenen Straßen der ältesten Stadt Tennessees eine magische Aura. Um sich an die Menschen zu erinnern und um den ein oder anderen Geist der Stadt anzutreffen, findet
auf dem Friedhof jedes Jahr im Oktober das auf Recherchen basierende Theaterstück „A Spot on the Hill” statt. Auf Decken zwischen den Grabsteinen sitzend, erfahren Zuschauer spannende Geschichten
aus dem Leben und über die Schicksale der einstigen Bewohner.
Ein weiterer Spukort ist das Chester Inn & Museum an der historischen Hauptstraße, in dem Mitarbeiter des Museums regelmäßig von Schritten und sich öffnenden und schließenden Türen berichten.
Das Mabry-Hazen House ist ein historisches Familienhaus aus dem Jahr 1858, welches heute als Museum dient. Im italienischen Stil gehalten und auf dem Mabry's Hill in Knoxville gelegen, eröffnet sich Besuchern ein beeindruckender Blick auf die Innenstadt, den Tennessee River und die Great Smoky Mountains.
Einst lebten dort drei Generationen der Familie Mabry und Hazen. Geschichtsinteressierte bestaunen eine der größten Familiensammlungen Amerikas mit über 2.500 originalen Artefakten und tauchen
beispielsweise in die erbitterten Auseinandersetzungen des Bürgerkriegs oder die berüchtigte Schießerei in der Gay Street von 1882 ein.
Das Museum widmet sich zudem auch den dunklen Geschichten und beschäftigt sich mit dem Tod, der Bestattung und dem Spiritualismus der damaligen Zeit. Bei einem viktorianischen Erlebnis lernen
Spukfreunde von Hellsehern, Astrologen und Tarotkartenlesern Wissenswertes über den Spiritualismus und die Rituale des 19. Jahrhunderts.